Gerade weil es in diesem Jahr fast kein anderes Thema mehr als die Covid-19 gibt, ist es unserer Schwesterngemeinschaft wichtig, unseren Blick zu weiten.
Eine bedrohliche Situation, die uns völlig neu ist, wo wir auf keine Erfahrungen zurückgreifen können, ruft in uns verständlicherweise Angst hervor. Wir beginnen um uns selbst zu kreisen und unsere Welt wird immer kleiner. Andere globale Themen haben auf diesen Hintergrund kaum mehr den für sie notwendigen Raum und Platz.
Deshalb haben wir uns als Schwesterngemeinschaft zusammengesetzt und uns Gedanken gemacht, wie wir das Thema Schöpfung und alle damit zusammenhängenden Herausforderungen mehr in den Blick nehmen können. Das fünfjährige Jubiläum der Umweltenzyklika Laudato si von Papst Franziskus ist uns ein entscheidender Anlass gewesen, uns mit dem Umgang unseres „gemeinsamen Hauses“ auseinanderzusetzen. So haben wir einerseits beschlossen, die Schöpfungszeit bewusst, innerhalb der Rahmenbedingungen, die uns der Schutz vor der Pandemie auferlegt, zu gestalten. Andererseits wollen wir das ganze Jahr über monatliche Schwerpunkte setzen, die auch in der Gestaltung unseres Foyers sichtbar werden sollen.
In der Schöpfungszeit, die vom 1. September bis zum 4. Oktober dauerte, nahmen wir uns jeden Dienstag und am letzten Tag der Schöpfungszeit (4. Oktober) Zeit, die Schöpfung auf verschiedene Weise zu beACHTEN. Wir haben mit einem Cleanup Evening (1. September 2020) begonnen, an dem wir gemeinsam mit Freiwilligen ein Stück der Natur vom Müll befreit haben. Weitere Initiativen, die wir an den Dienstagen der Schöpfungszeit setzten, waren:
Gewaltfreie Kommunikation (8. September 2020): gemeinsam begegnen wir durch gewaltfreie Kommunikation den Menschen als Teil der Schöpfung.
Francesco meets Taizé (15. September 2020): gemeinsam mit Franziskus priesen wir unseren Schöpfer mit Liedern aus Taizé.
Socken stopfen statt neu kaufen (22. September 2020): gemeinsam recycelten wir unsere löchrigen Socken, indem wir stopfen lernten.
Schöpfung in der Literatur (29. September 2020): gemeinsam hörten und lasen wir literarische Texte und sangen Lieder zum Thema Schöpfung.
Den Abschluss der Schöpfungszeit (4. Oktober 2020) gestalteten wir mit einem Triple A (Anbetung, Abendgebet und Agape): gemeinsam feierten wir am Festtag von Franz von Assisi die Schöpfung und unseren Schöpfer.
Die monatlichen Themen, die uns während des Jahres beschäftigen, sind auch aus der Umweltenzyklika Laudato si. Der Oktober steht unter dem Thema Franziskus und der Sonnengesang.
Der November beschäftigt sich mit dem Kreislauf des Lebens – Werden und Vergehen.
Der Dezember lädt uns ein, uns mit dem Thema Gerechtigkeit fairändert auseinanderzusetzen.
Im Jänner geht es um den Dialog mit den Wissenschaften im Bezug auf die Schöpfung und Umweltfragen.
Der Februar widmet sich der Wirtschaftsökologie, das heißt der Frage, wie Wirtschaft, Politik und Globalisierung zusammenhängen.
Der März konfrontiert uns mit der Wasserfrage.
Der April macht uns auf den Verlust der ökologischen Vielfalt aufmerksam.
Der Mai setzt sich mit den Grundpfeilern der Nachhaltigkeit (Wirtschaft, Soziales, Umwelt, Spiritualität) auseinander.
Den Abschluss im Juni bildet eine Ausstellung mit biblischen Erzählfiguren unter dem Thema GeHEILtes Leben.
Durch diese Auseinandersetzung hoffen wir, dass wir selbst und durch uns auch andere einen verändernden, bewussten Umgang mit der Schöpfung einüben bzw. vertiefen.
Wer unser Foyer besichtigt*, kann die monatlichen Schwerpunkte selbst sehen und manchmal auch ein Give Away mitnehmen. Weil wir während des Lock Downs gemerkt haben, wie verbindend digitale Medien in Zeiten von Social Distancing sein können, stellen wir unsere Impulse auf verschiedenen Social Media zur Verfügung (Homepage: www.ssm-austria.at, Facebook: FranziskanischeSchwesternVonDerSchmerzhaftenMutter, YouTube: FranziskanischeSSM). Herzlich willkommen, mit uns unterwegs zu sein!
Sr. Gudrun SSM
* wegen Covid 19 bitte um Terminvereinbarung (01/7696933 – fbzentrum@ssm-austria.at)