Am späten Nachmittag des 24. März fuhren wir nach unserem Dienst mit großer Vorfreude nach Simmering zu den franziskanischen Schwestern der schmerzhaften Mutter. Unser Kofferraum war vollgepackt mit Nähmaschinen, Zangen, Scheren und allen anderen Bastelutensilien, die auf der Packliste für diesen Workshop standen.
Nach einer herzlichen Begrüßung stimmte uns Sr. Annemarie mit einem biblischen Text auf unsere bevorstehende kreative Reise ein. Fast alle hatten schon Erfahrung mit biblischen Erzählfiguren und daher ganz genaue Vorstellungen wer durch ihre Hände erschaffen werden sollte.
Wie immer war unser Arbeitsplatz mit allen für den ersten Kurstag nötigen Bestandteilen der Figur sorgfältig vorbereitet. Sisaldraht, er bildet das Grundgerüst der Figuren, Bleischuhe, Hände sowie ein Styrodur Würfel, aus dem der Kopf entstehen sollte, lagen bereit. Diesen Würfel bearbeiteten wir mutig mit Schleifpapier, jedoch nach genauen Anweisungen durch Renate und Sr. Annemarie, und freuten uns über die Ergebnisse. Bald schon leimten wir diese Köpfe, die Hände und Bleifüße an die Sisaldrähte. Lustig sahen sie aus, unsere kleinen Aliens. Mit Modelliermasse modellierten wir noch das Gesicht und zum Abschluss des ersten Kurstages suchten wir aus verschiedenen Farben die gewünschte Hautfarbe für unsere Figuren aus.
Am nächsten Morgen sollte es weiter gehen.
Nach einer erholsamen Nacht starteten wir gut gelaunt und motiviert in den neuen Tag. Die Modelliermasse war während der Nacht getrocknet und so konnten wir die Gesichter schleifen, es sollten später keine störenden Kanten durch den Hautstoff drücken. Die kleinen Persönlichkeiten entwickelten sich zusehend weiter. Arme, Hals und Beine mussten umwickelt, und die davor passend genähte Haut übergezogen werden. Nicht nur an der Nähmaschine wurden unsere Fähigkeiten sehr gefordert, durch Geduld und gegenseitige Hilfe kamen wir aber Schritt für Schritt näher an unser Ziel.
Die nächste schwierige Entscheidung betraf die Haarpracht unserer Figuren. Aus Sr. Annemaries großartigem Fellangebot (lockig, glatt, kurz, lang, rot, schwarz, grau oder weiß, widerspenstig oder leicht frisierbar, … alles war dabei) hatten wir die Qual der Wahl. Wie waren wir froh, dass uns Sr. Annemarie und Martina B. beratend zur Seite standen, prägt doch die Frisur den Ausdruck der Persönlichkeit stark.
Um unsere Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder ausgehfertig zu machen, wurde für jede Figur ein passendes Gewand genäht. Mit ihren echten Lederschuhen (Sandalen) waren sie vollendet.
Ab da gab es nur mehr Freude über die durchwegs gut gelungenen neuen Freunde, die uns auf unserem Weg der Verkündigung der frohen Botschaft in der Schule, in den Kirchen oder im privaten Bereich begleiten werden.
Vielen Dank für die Erfahrung mit und bei euch.
Mit Vorfreude auf die nächste „Schöpfungsgeschichte“ verabschieden sich
Katharina, Martina und Ingrid